SC Paderborn: Dreier, wo bist du?

Posted on 11. April 2011 von

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Vielleicht wird sich manch einer gewundert haben. Vielleicht auch nicht. Was soll’s: Die letzten Wochen gab es in meinem Blog nur sehr wenig über den SC Paderborn zu lesen. Nein, ich war keiner, der den Abwärtstrend boykottierte und die Mannschaft mit seiner Abwesenheit im Stadion im Stich ließ. Viel mehr lag es daran, dass ich für einige Zeit im Ausland war. Diese langsamen Internet-Streams sind eine Qual. Lassen einen den Schädel gegen die Wand schlagen, wenn der Server bei der nächsten Torchance einfach mal hängen will… Nach langer Abstinenz war es am Wochenende wieder so weit. Endlich konnte ich den SCP wieder hautnah mitverfolgen. Bei einem überaus wichtigen Spiel – gegen Ingolstadt hätte das Tor zum Klassenerhalt weit aufgestoßen werden können.

Magerkost par excellence. Das umschreibt die erste Hälfte recht passend. Elementare Dinge wie Passspiel, Freistöße, Einwürfe oder Stellungsspiel klappten überhaupt nicht. Schuberts Maxime und Taktik war demnach klar: Aus einem sicheren Defensivspiel irgendwie zu Torchancen kommen. Paderborn begann mit einem nominellen Stürmer – Brandy. Dieser tat sich in Ingolstadts Hälfte recht schwer, da er von seinen Kollegen in Stich gelassen wurde und niemand aufrücken wollte. Das war das Hauptproblem! Den Schanzern fiel in ihrem Offensivspiel ebenso wenig ein. Hinten wurden sie wie ihre Gegner eigentlich überhaupt nicht gefordert. Für eine Heimmannschaft begann Paderborn eindeutig zu defensiv. Drei Punkte sollten ja im Grunde her.

Erst als Schubert das Fünfer-Mittelfeld auflöste – Wachsmuth als Leitl-Manndecker zähle ich dazu –  und mit dem wiedergenesenen Kapllani und Manno auf zwei Stürmer umstellte, gab es endlich mal wieder im Ansatz sauberen Offensivfußball zu sehen. Warum dieser taktische Schachzug nicht schon von Beginn an benutzt wurde, keine Ahnung. Dadurch ermöglichte sich Torgefahr. Das Spiel wurde ansehnlicher. Insbesondere nachdem Leitl einen berechtigten Elfmeter verwandelte und Wachsmuth kurz danach ausgleichen konnte. Danach stand das Spiel auf Messers Schneide und keine der beiden Mannschaften war für den Todesstoß in Form eines 2:1 bereit. Schade, denn gerade aus der Sicht von Paderborn wäre da sicherlich mehr drin gewesen.

Jedenfalls ging mir der Optimismus von unserem Trainer regelrecht auf den Sack. Zu sehr lobt er nach jedem Spiel seine Mannen und macht die Gegner stark. Einverstanden, Ingolstadt legte bis dato eine beeindruckende Rückrunde her. Doch diese konnte sich zu keinem Zeitpunkt im Spiel bestätigen. Stattdessen zeigte sich Schubert mit seinen Aussagen nach dem Match zufrieden. Der Abstand zu Osnabrück konnte gehalten werden. Immer noch fehlen aber nötige Punkte, um nicht abzusteigen! Bleibt zu hoffen, dass Trainer und Mannschaft in den letzten verbleibenden Partien endlich mit einer Doppelspitze fungieren und diesen defensiven Catenaccio-Fußball ablegen. Gestern wurde auch bekannt, dass Andre Schubert nach dieser Saison das Handtuch werfen wird. Meine Gedanken dazu, gibt es in den nächsten Tagen. Viel halte ich von dem Entschluss und den Gründen nicht – das steht fest!